Montag, 10. September 2012

Marschieren...

Ja, marschiert wird vor der eigentlichen Übung!
Ganz normal beginnt der Feuerwehrdienst um 16 Uhr (10 Uhr Swahilizeit). Nachdem das Martinshorn einmal durchgelaufen ist, kommen alle Schüler, die am Feuerwehrunterricht teilnehmen, an die Feuerwehr gelaufen und stellen sich vor den Toren in 3er Reihen auf. Meist sind es um die 30 Schüler. Dann holt Rose ihr allwissendes Buch, in dem die Anwesenheit vermerkt wird, heraus und kontrolliert, ob alle Schüler da sind. Nachdem sie das Buch dann wieder weggelegt hat, müssen die Schüler auf der Stelle maschieren und nach einigen Übungen (wie z.B. links oder rechtsrum drehen) gehen die Schüler dann auf den Sportplatz um einige Runden zu maschieren.
Rose und ich fahren, nachdem wir das Tor der Feuerwehr verschlossen haben, mit dem Löschfahrzeug auf den Sportplatz. Einigen sportlichen Übungen folgt dann der Themenblock. Schaummittel, Saugleitungkuppeln und Ähnliches wird erklärt und gezeigt. Danach legen die Schüler selbst nochmal Hand an, bevor es dann an die FwDV3 geht.
Die Aufgabe der FwDV3 besteht darin, einen vollständigen Löschangriff mit drei wasserabgebenden Strahlrohren aufzubauen. Nach und nach versuche ich jetzt den Schwierigkeitsgrad zu erhöhen, z.B. werde ich diese Woche versuchen, dass die Schüler eine Wasserversorgung durch Saugschläuche aufbauen, bevor sie mit der Menschenrettung und dem Feuerlöschen beginnen. Ich habe keine Zweifel, dass das funktionieren wird. Die Schüler sind extrem motiviert und man sieht ihnen an, dass ihnen Feuerwehr Spaß macht. Auch Rose ist sehr interessiert. Wenn sie etwas nicht kennt, wird sofort gefragt und diese Information dann an die Schüler weitergegeben. Es ist aber auch so, dass ich während der Übungen viel lerne. Nicht nur Swahili.
Raymond einer der Gruppenführer wollte mal, dass ich die Zeit stoppe und siehe da: Nach zwei Minuten war das erste Rohr mit Wasser versorgt und begann mit dem Löschangriff. Nach 2:30 Minuten hatte das zweite Rohr Wasser, nach 2:40 war die zu rettende Person am Fahrzeug und nach 3:40 hatte auch das letzte Rohr Wasser. Dabei muss man berücksichtigen, dass keine Wasserversorgung aufgebaut wurde, aber gestoppt habe ich ab dem Befehl "Absitzen".
Geplant ist jetzt, dass ich die Gruppe soweit bekomme, dass sie eine Leistungsspange bestehen würde. Das bedeutet: eine fehlerfreie FwDV3, fehlerfrei Schläuche ausrollen, theoretisches Wissen zum Fahrzeug und der Politik, Sportlichkeit. Ausserdem versuche ich eine Vorrichtung zum sandfreien Trocknen der Schläuche zu bauen. Hierfür erweist sich die Anhängeleiter vielleicht doch noch als nützlich.

Beim Umherstreifen in der Gegend sind mir viele verbrannte Buschflächen aufgefallen. Diese kleinen Feuer entstehen meist durch ein Müllfeuer, dass dann vom Wind angetrieben ein kleines Stück Busch in brandsteckt. Die trockenheit der letzten Tage hat diese Feuer noch verstärkt und erleichtert.

Bild oben: Hamburger Löschfahrzeug während dem Unterricht.
Bild rechts: Im Tal vor dem Dogodogo Centre hat es in den letzten Tagen gebrannt.

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