Freitag, 15. März 2013

Anhängeleiter


Die Anhängeleiter, die bis vor Kurzem vor der Feuerwehr stand, habe ich zusammen mit einigen Schülern überholt, gewartet und wieder in Betrieb genommen. Diese Leiterart wird in Deutschland nicht mehr verwendet, weil die Rüstdauer, also die Zeit des Aufbaus, sehr lang und die Sicherheit umstritten ist. Ausserdem ist die Leiter, wenn sie einmal aufgestellt ist, nicht sehr Flexibel und stationär gebunden. Auch auf den Untergrund muss man achten.
Wir benutzen die Leiter aber weder zur Menschenrettung noch zur Brandbekämpfung, vielmehr möchte ich den Schülern ein Gefühl für Höhe vermitteln. Außerdem lernen die Schüler das Steigen, denn bei falscher Steigtechnik wackelt diese Leiter stärker als andere Leitern.
Zum Anleitern werden wir die Leiter aber auch nicht benutzen, da es sehr wenige Gebäude in Bunju gibt, die mehrstöckig sind.
Die Leiter hat Ihren neuen Platz nun neben den Löschfahrzeugen im Feuerwehrhaus gefunden, so steht sie geschützt vor Sonne und Regen.
"Leiter" heisst auf Swahili "Ngazi".




Technische Daten:
Gew.: 1500 Kg
Höhe max.: 22,8 meter
Baujahr: 1966
Zul. Belastung bei 75°: 375 Kg
Zul. Höchstgeschwindigkeit: 20 Km/h

Sonntag, 3. März 2013

Die Bank zu Besuch...

--> Für Freitag, den 01.03.2013, hat sich hoher Besuch angekündigt. Eine Bank möchte mit einem Teil der Mitarbeiter das Centre besuchen.
Zu Beginn des Besuches wurden zahlreiche Gastgeschenke übergeben, lauter praktische Kleinigkeiten, aber auch Nahrungsmittel und Süßigkeiten für die Jugendlichen wurden verteilt.
--> Zu den Höhepunkten beim Besuch gehört natürlich die neue Elektrowerkstatt des Centres, sowie die Vorführungen der Künstler der Multimediaklasse und natürlich auch die Vorführung einer Feuerwehrübung. Zu diesem Zweck wurde schon am Donnerstag mit den Vorbereitungen begonnen. Die Schüler haben einen großen Haufen aus brennbarem Material zusammen getragen, der vor den Augen der Zuschauer in Flammen aufgehen und wieder gelöscht werden soll. Die Übung lief leider nicht ganz fehlerfrei, aber am Ende war das Feuer gelöscht und die Jugendlichen ernteten den Applaus der Zuschauer. Diese haben großes Interesse für das Projekt gezeigt. Doch auch kritische Fragen wurden gestellt: Warum löscht Ihr noch keine echten Feuer? Kostet das nicht alles zu viel?
Übungsfeuer
--> Herr Dr. Buzuhera, der Leiter des MTC Bunju, hatte zum Glück auf jede Frage die passende Antwort und konnte unserem Besuch in wenigen Worten die Problematiken erklären, bei denen sich manch einer die Haare rauft.
--> Nach der Feuerwehrvorstellung wurden gemeinsame Aktionen veranstaltet, zum Beispiel Bäume pflanzen und Rasenmähen. Zu guter Letzt hat die erfolgreiche Dogodogo Fußballmannschaft mit einem überragenden 2:1 gegen die Gäste auftrumpfen können.
--> Das besondere Mittagessen füllte den Feuerwehrleuten und Fußballern die Mägen. Pilau (Gewürzreis) und Fleisch zusammen mit einem Tomaten-, Karotten- und Zwiebelsalat gibt es nur, wenn wichtiger Besuch im Centre ist. Zu guter Letzt musste die Feuerwehr des Centres noch einmal zeigen, dass sie es auch besser kann, denn das vor einigen Stunden gelöschte Feuer flackerte unter der Mittagssonne wieder auf. Zum Glück hatten wir das aber alles schnell im Griff. Nach nicht einmal neun Minuten konnten wir die "Einsatzstelle" verlassen.
Elektrowerkstatt
  --> Das war ein einziger aktionsreicher Tag zusammengefasst in wenige Worte. Was ich allerdings noch nicht erwähnt habe: Nach fast 5 gemeinsamen Monaten in Bunju hat Sönke uns diese Woche verlassen und seinen Rückflug in die Heimat angetreten. Sönke unterstützte nicht nur mich im Computerunterricht sondern auch Nils beim Bau der Elektrowerkstatt. Ich möchte mich hier nochmal herzlich für die geleistete Unterstützung bedanken! Nicht nur uns fehlt Sönke, auch die Schüler erkundigen sich, ob er denn gut angekommen ist, wie es gerade in Deutschland ist, wie spät ist es dort eigentlich, was isst denn Sönke jetzt?
--> Außerdem waren diese Woche zwei große Brände an einem Tag. Gestern Nachmittag schaute ich in Richtung Dar es Salaam und bemerkte im Stadtteil Tegeta eine große Rauchsäule. Daraufhin rief ich Sebastian an, er ist Student im Praxissemester bei der Feuerwehr Hamburg und leistet seinen Dienst im Rahmen der Städtepartnerschaft in Dar es Salaam. Er meinte, er sei schon auf dem Weg nach Tegeta. Die Anfahrtszeit betrug rund 30-45 Minuten.
Rauchsäule über Tegeta
--> Später erfuhr ich, dass einige Buden gebrannt haben. Außerdem wurden zu dem Feuer beide Wachen aus Dar es Salaam nach Tegeta geschickt. Das führte zu einem strategischen Problem, denn auf dem Rückweg vom Einsatz wurde ein weiteres Feuer auf der anderen Seite der Stadt gemeldet. Die Anfahrt zum Einsatzort betrug nun also rund 70 km und die Feuerwehr benötigte ca. eine Stunde. Leider führen solch lange Anfahrtswege zu großen Problemen und fördern nicht gerade die ohnehin schon schlechte Akzeptanz in der Bevölkerung.

--> Im Vergleich zu diesen Zahlen: In Hessen muss die Feuerwehr in der Regel nach 10 Minuten qualifizierte Hilfe leisten. Ausgenommen sind Autobahnen und sehr ländlich gelegene Gebiete. Tegeta ist dabei ein Stadtteil von Dar es Salaam, der größten Stadt Tansanias.