Montag, 20. Mai 2013

Besuch aus Bagamoyo und Übung

Heute kam das einzige Löschfahrzeug aus Bagamoyo unangemeldet ins Dogodogo Centre, um uns zu besuchen. Das ca 40 km entfernte Bagamoyo hatte für diese Zeit dann keine Brandschützer bzw hätten diese aus Bunju anrücken müssen. Gestört hat das keinen.
Der Besuch hat sich für die vier Feuerwehrleute aus Bagamoyo auf jeden Fall gelohnt, da diese von uns mit Handschuhen und roten Overalls bestückt wurden. Auch einige Fragen konnte ich beantworten.









Außerdem konnte unser Besuch die Übung bestaunen. Die Jungs und Mädchen haben eine kombinierte Leiter- und Löschangriffsübung aufgebaut. Anschließend habe ich zusammen mit zwei Atemschutzgeräteträgern ein intensives Sportprogramm unter Atemschutz gemacht.








  In der Übung haben die Jugendfeuerwehrleute die "Brandbekämpfung" mit zwei Rohren eingeleitet. Außerdem wurde eine Leiter zur Menschenrettung aufgebaut.





















"Wie erkennt man ob in der Flasche Sauerstoff oder Atemluft ist, nachdem sie befüllt wurde?" Das war eine der Fragen.
Einerseits ist die Flasche als Druckluft gekennzeichnet (grünes Hinweisschild und weiß-schwarzer Flaschenkopf), andererseits kann man dies kontrollieren, indem man den Inhalt an einen glühenden Gegenstand sprüht. Flammt dieser auf, handelt es sich um Sauerstoff.



Kriechen durch eine Röhre zählte zu den Aufgaben für die Atemschutzgeräteträger. Hierbei darf man durch die Enge nicht in Panik geraten und muss sich trotz des Platzmangels schnell fortbewegen.









Das Staffeltanklöschfahrzeug (STLF) der Feuerwehr Bagamoyo fasst 5000 Liter Wasser und 800 Liter Schaum. Es hat einen ausfahrbaren Lichtmast und einen Wasserwerfer auf dem Dach. Ansonsten ist die Beladung eher schwach: ein Generator und genug Schlauchmaterial für eine „Standard“ Übung.

Donnerstag, 16. Mai 2013

Das gibt es neues:

 Bagamoyo

Aus Hamburg waren Experten für Schwimmunterricht in Dar es Salaam. Zu ihrem Ausflug in die ehemalige Deutsche Kolonialverwaltung "Bagamoyo" haben sie mich mitgenommen. Die Stadt ist bekannt für Ihre Kolonialbauten, den Fischfang und die Dau Boote, die am Strand gebaut und repariert werden. Die Stadt hat ebenfalls eine Feuerwehr, die wir zu Anfang unseres Besuches besichtigten. Sie verfügt über ein Fahrzeug und laut eines Feuerwehrmannes der uns das Fahrzeug gezeigt hat, haben sie im Jahr rund 12 Einsätze.


Hochwasser

In den letzten Wochen hat es an drei Tagen hintereinander stark geregnet. Dabei ist so viel Regen gefallen, dass die Straßen aus dem Centre in Richtung Bunju und Hauptstrasse von einem reißenden Fluss überspült waren. Die Feuerwehr-Schüler haben dann die Schülerinnen, die nicht im Centre wohnen, mit Wathosen auf die andere Seite gebracht.

 

 

 

Aktuelles vom Computer Unterricht

Parallel zum Unterricht habe ich Computer, die aus Hamburg kamen, zur Benutzung bereit gemacht, ein Betriebssystem aufgespielt und erste Programme installiert. Die ersten Gruppen haben nun angefangen mit dem Programm "Excel" zu arbeiten. Das funktionierte auch erstaunlich gut, wenn man bedenkt, dass einige Schülerinnen und Schüler nichtmal die Maus bewegen konnten, was für uns eine Selbstverständlichkeit ist.


 

Meine Freizeitgestaltung


Ich habe einige Projekte in meiner Freizeit angefangen, dazu gehört ein Hühnerstall, der immer wieder Schubweise an Form gewinnt. Außerdem kann man bei dem fast täglichen Sommerwetter wunderbar Grillen, sofern Grillgut aus einem Supermarkt mitgebracht wird. Auch schöne Sonnenauf und -untergänge kann man betrachten.

Oder wilde Tiere beobachten, wie diese Gottesanbeterin (unten) oder diese, von einem Schüler, gefangene Schlange (rechts). Er möchte diese züchten und später wenn sie größer ist in seiner Show verwenden.









Auch meinem Findel-Kater Findus geht es prächtig. Er wächst und gedeiht und hat uns auch schon Mitbringsel von seinen Raubzügen, die er hier unternimmt, mitgebracht. Katzen werden in Tansania zwar gehalten, allerdings um Mäuse und damit die Nahrungsrundlage für Schlangen fernzuhalten und nicht wegen des sozialen Aspektes. Dass Findus einen Namen hat, sorgt bei den Schülern und Lehrern schon für Erheiterrung.

SCBA Course

Ausgewählte Schülerinnen und Schüler, die das 18. Lebensjahr vollendet und ihre Leistungen im Feuerwehrunterricht unter Beweis gestellt haben, durften an einem viertägigen "SCBA Course" teilnehmen. SCBA steht für Self-containes breathing apparatus.
Zu deutsch: für Atemschutz. Die neun Schülerinnen und Schüler haben gelernt auf was es ankommt, wenn man mit Atemschutz arbeitet: Teamwork, Fitness und keine Angst vor engen Räumen! Seit Mittwoch hat das Dogodogo Centre zur Übung auch Atemschutzgeräte von City Fire ausgeliehen bekommen, dann können alle Teilnehmer des Kurses regelmäßig das Erlernte anwenden und die Kommunikation im Team verbessern.
Die Geräte sind wie in Deutschland üblich, auf dem Fahrzeug verlastet und werden nach jeder Benutzung ordnungsgemäß gewartet, überprüft und wieder gefüllt. An dieser Stelle auch einen herzlichen Dank an Sebastian, der diese Kooperation mit ermöglicht.

  Retten über Leitern

Im regulären Feuerwehrunterricht behandeln wir zur Zeit das Thema "Leitern" und dort im Speziellen das "retten über Leitern". Zum Einsatz kommt die auf beiden Fahrzeugen verlastete vierteilige Steckleiter. Wir haben damit begonnen wie man die Leiter korrekt vom Fahrzeug nimmt und kombinieren nun das Aufstellen der Leiter mit einem kleinen Löschangriff. Ziel ist es, dass ein vollständiger Löschangriff parallel zu den Arbeiten mit der Leiter erfolgt und ebenfalls eine gesicherte Wasserversorgung aufgebaut wird. Damit beginnen wir dann in der nächsten Woche. Meine Schülerinnen und Schüler lernen schnell und setzen das Erklärte gut um. Mit den Leistungen in den Gruppen brauch sich "Dogodogo Youthfire" nicht vor anderen Jugendfeuerwehren verstecken.

 

Vorbereitung auf Hamburg


Zusätzlich zu den ganzen schon genannten Aktivitäten läuft noch ein Vorbereitungskurs für die vier Schüler und eine Schülerin, die im Juni nach Hamburg fliegen, um am Austauschprogramm der Jugendfeuerwehren teilzunehmen. In Hamburg werden meine "Jungs" auch die Leistungsspange absolvieren. Das ist die höchste Auszeichnung in der Deutschen Jugendfeuerwehr, die man erhält, wenn man in einer Prüfung in fünf Bereichen sein Können unter Beweis getsellt hat. Ausserdem muss der Absolvent/ die Absolventin ein Jahr Mitglied in der Jugendfeuerwehr gewesen sein.