Freitag, 9. November 2012

Moto

 "Philippo Moto Moto..." so wurde ich spät abends von zwei Schülern während eines Skypegespäches mit meiner Freundin gestört. Moto bedeutet "Feuer". Einer der Schüler war gerade dabei sein T-Shirt anzuziehen. Der andere deutete mit seinen Händen den Hang hinab. Kaum hatte ich das Haus verlassen, sah ich schon den Feuerschein. Viel zeigen musste mir niemand. Es brannte! Wiese und Busch in ca 100 meter Entfernung von meinem Haus standen in Flammen. Der Abstand zu den Gebäuden des Centres musste deutlich geringer sein. Beim Hinausgehen griff ich schon nach den Schlüsseln der Feuerwehr. Im Eiltempo rannte ich dann mit den Schülern zur Feuerwehr. Im Vorbeigehen konnte ich sehen, dass einige Flammen rund zwei Meter hoch schlugen und die Bäume anfingen Feuer zu fangen. Der Wind, der an diesem Abend sehr stark war, trieb die Flammen schnell den Hang hinauf. In der Feuerwehr betätigte ich sofort das Martinshorn des Löschfahrzeuges. Das ist das Zeichen dafür, dass die Schüler an die Feuerwehr kommen sollen. Kaum war der Bremsdruck hergestellt, saßen auch schon genug Schüler im Fahrzeug. Also los! Wir konnten das Feuer schnell mit den 1600 Litern Wasser aus dem Tank des Löschfahrzeuges löschen und so ein weiteres Ausbreiten verhindern.
"Moto!" leider nicht perfekt, aber vielen Dank an den Fotograf Sönke!
Auf der den Gebäuden zugewandten Flanke des Feuers war es bis auf wenige Meter an den Lagerraum für das Holz der Schreinereiklassen herangekommen. Nach dem die letzten Flammen erloschen waren sorgten wir noch dafür, dass das Fahrzeug wieder einsatzbereit ist, füllten den Tank und kontrollierten nochmal die Fläche, die gebrannt hatte. Es waren rund 600 qm betroffen und einige Bäume waren angekokelt. Ein Glück haben wir im Centre das Fahrzeug. Für mich war klar, dass sich aber nun einiges ändern muss. Die Schüler und auch ich trugen keine Uniform, da diese aus Sicherheitsgründen im Container eingeschlossen ist. Die Schüler löschten also größten Teils in Flipflops die Flammen. Auch mein Chef, Dr. Buzuhera, der sich am nächsten Morgen das Ausmaß des Feuers ansah und sich bedankte, dass wir die Flammen gelöscht haben, war der
Nachlöscharbeiten
Meinung, dass wir ab jetzt immer eine Gruppe mit einer Garnitur Uniform ausstatten sollten, um eine bessere Brandbekämpfung zu gewährleisten. So hat das Centre nun seit dem 25.10.2012 ein Schichtsystem das 12 Lehrer und Schüler einschließt, die 24 stunden am Tag und sieben Tage die Woche auf Abruf stehen. Anders als bei einer freiwilligen Feuerwehr wird das Fernbleiben von einem Alarm mit Rausschmiss bestraft.
 

 

Alarmübung

Die Alarmübung. Noch ist das Feuer an.
Seit diesem Ereignis haben wir bereits einmal die Schlagfähigkeit der Truppe getestet. Leider wurde das Übungsfeuer, dass Sönke und Nils gelegt haben, auch als solches erkannt und daher nicht ernst genommen. Als allerdings den Schülern klar war, um was es bei dieser Übung geht, wurden sie hektisch und haben teilweise gemerkt, dass die Uniformen, die sie sich genommen haben, nicht passten. Ein Fehler, der sicherlich nicht mehr passiert. Die Lehrerin, die in den Übungsalarm mit eingeweiht war und auch den Unterricht mit gestaltet, fand nach der Alarmübung die passenden Worte und die Schüler, die nicht geglänzt haben werden es das nächste Mal sicherlich tun.
Nicht nur für die Schüler war diese Übung eine große Erfahrung, auch die Kinder aus der Nachbarschaft hatten ihren Spaß, zuzusehen wie die Internatsfeuerwehr die Flammen löscht.
Mittlerweile sind alle Regale, die die Feuerwehr benötigt, gebaut. Nun lagern in einem Container die Ersatzteile und das Material und im anderen Container die Uniformen. Sogar Kleiderbügel für die Hemden haben einige der Schüler gebaut.

Findus

Findus auf dem Katzenbaum
Vor Kurzem habe ich eine Mail aus Hamburg bekommen. Darin wurde ich gebeten mal was über Findus zu schreiben. Hier jetzt also ein Absatz zu unserer WG Katze Findus:
Findus geht es prächtig. Er ist schwer und groß geworden, ist sehr verspielt und knabbert gerne an Kabeln. Das müssen wir ihm abgewöhne! Im Innenhof hat er einen riesigen Spielpatz, mit selbstgebauten Kratzbaum, Katzenhöle, Katzentoilette und seiner Futterstelle. Bleibt noch zu sagen, dass Katzenfutter mehr kostet als die Verpflegung von mir für eine Woche, nämlich 15500 TSH also rund 8 Euro.

Die nächten Ziele...

Geplant waren eigentlich für den 8.11.2012 die theoretische und praktische Prüfung für die Feuerwehrschüler. Wegen Problemen mit dem Druck für den Test wurden diese Prüfungen nun aber auf den 9.11.2012 verschoben. Die Prüfungen finden frei von Wertungen statt. Die Schülerinnen und Schüler bekommen lediglich beim Bestehen eine Teilnahmeurkunde für den Feuerwehrunterricht. Da ich allerdings kein Staatlicher Ausbilder der Feuerwehrschule bin bringt den Schülern diese Urkunde nichts, außer Anerkennung ihrer freiwilligen Leistungen außerhalb des Unterrichts.
Am 23.11.2012 werden dann alle Schüler mit einer großen Feier in die Ferien verabschiedet. Die Schüler des zweiten Lehrjahres sind dann fertig und werden das Centre verlassen. Die Schüler aus dem ersten Lehrjahr werden Mitte Januar wieder hier sein, um ihre Ausbildung zu beenden.
Über die Ferien steht für mich auch Besuch an. Mein Vater wird kommen.
Und da wir jetzt auch eine selbstgebaute Hängematte haben, wird der Besuch sicherlich sehr entspannend!
Entspannung mit Meerblick
Trotzdem muss ich vorher noch einiges erledigen. Geplant ist, den Unterricht zu strukturieren und einen Lehrplan für meinen Nachfolger zu entwerfen. Außerdem müssen die Fahrzeuge zur Werkstatt und werden einem Ölwechsel unterzogen und bekommen den ganzen Service, der auch dringend notwendig ist.
In Kürze wird auch ein Container aus Hamburg erwartet, in dem noche einige Uniformen und Ausrüstungsgegenstände für das MTC sind. Da es sich um einen extra großen Container handelt, hoffe ich, dass wir danach nicht noch mehr Regale bauen müssen...

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