Ich
stehe in der Feuerwehr als ich den Geruch von Feuer bemerke. Es brennt!
An der neuen Saugstelle brennt Wiese und Busch. Einige Schüler stehen
viel zu ruhig daneben. Ich frage Rose, die wegen der Reinigungsarbeiten
auch gerade da ist, warum es dort brennt und keiner was sagt.
Sie
meint darauf hin, dass die Schüler eine Schlange gesehen haben und sie
diese so vertreiben wollen. Noch bis in die späten Abendstunden liegt
auf dem gelände der Geruch von Feuer. Mehr Informationen folgen mit dem
Einsatztagebuch...
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Zwei Feuerwehrschüler beobachten den Saugvorgang. Auf der Zysterne: ein Mitarbeiter des Facilitymanagements. |
Zu einer "technischen Hilfeleistung klein" wurde die Dogodogo
Internatsfeuerwehr von Angestellten des Dogodogo Centres alarmiert.
Gegen 9:30 Uhr informierte ein Mitarbeiter die Feuerwehr des Centres, da
wegen einer ausgefallenen Wasserleitung Wartungsarbeiten in einer Rund
vier Meter tiefen Zysterne durchgeführt werden mussten. Da das Wasser
aus der Trinkwasserzysterne nicht meht abfließen konnte, musste es
herausgepumpt werden. Zu diesem Zweck wurde das
Hilfeleistungslöschfahrzeug eingesetzt. Rund 15 Kubikmeter Wasser
mussten aus der Zysterne abgelassen werden. Danach wurde zum Einstieg in
die Zysterne eine Steckleiter bereitgestellt und Sicherrungsmaßnahmen
getroffen. Nach rund einer Stunde konnte die Einsatzstelle an das
Facilitymanagement übergeben werden.
Natürlich zählt das nicht als "echter" Feuerwehreinsatz und eine Statistik wird auch nicht erstellt.
"Philippo Moto Moto..." so wurde ich spät abends von zwei Schülern
während eines Skypegespäches mit meiner Freundin gestört. Moto bedeutet
"Feuer". Einer der Schüler war gerade dabei sein T-Shirt anzuziehen. Der
andere deutete mit seinen Händen den Hang hinab. Kaum hatte ich das
Haus verlassen, sah ich schon den Feuerschein. Viel zeigen musste mir
niemand. Es brannte! Wiese und Busch in ca 100 meter Entfernung von
meinem Haus standen in Flammen. Der Abstand zu den Gebäuden des Centres
musste deutlich geringer sein. Beim Hinausgehen griff ich schon nach den
Schlüsseln der Feuerwehr. Im Eiltempo rannte ich dann mit den Schülern
zur Feuerwehr. Im Vorbeigehen konnte ich sehen, dass einige Flammen rund
zwei Meter hoch schlugen und die Bäume anfingen Feuer zu fangen. Der
Wind, der an diesem Abend sehr stark war, trieb die Flammen schnell den
Hang hinauf. In der Feuerwehr betätigte ich sofort das Martinshorn des
Löschfahrzeuges. Das ist das Zeichen dafür, dass die Schüler an die
Feuerwehr kommen sollen. Kaum war der Bremsdruck hergestellt, saßen auch
schon genug Schüler im Fahrzeug. Also los! Wir konnten das Feuer
schnell mit den 1600 Litern Wasser aus dem Tank des Löschfahrzeuges
löschen und so ein weiteres Ausbreiten verhindern.
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"Moto!" leider nicht perfekt, aber vielen Dank an den Fotograf Sönke! |
Auf der den Gebäuden zugewandten Flanke des Feuers war es bis auf wenige
Meter an den Lagerraum für das Holz der Schreinereiklassen
herangekommen. Nach dem die letzten Flammen erloschen waren sorgten wir
noch dafür, dass das Fahrzeug wieder einsatzbereit ist, füllten den Tank
und kontrollierten nochmal die Fläche, die gebrannt hatte. Es waren
rund 600 qm betroffen und einige Bäume waren angekokelt. Ein Glück haben
wir im Centre das Fahrzeug. Für mich war klar, dass sich aber nun
einiges ändern muss. Die Schüler und auch ich trugen keine Uniform, da
diese aus Sicherheitsgründen im Container eingeschlossen ist. Die
Schüler löschten also größten Teils in Flipflops die Flammen. Auch mein
Chef, Dr. Buzuhera, der sich am nächsten Morgen das Ausmaß des Feuers
ansah und sich bedankte, dass wir die Flammen gelöscht haben, war der
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Nachlöscharbeiten |
Meinung, dass wir ab jetzt immer eine Gruppe mit einer Garnitur Uniform
ausstatten sollten, um eine bessere Brandbekämpfung zu gewährleisten. So
hat das Centre nun seit dem 25.10.2012 ein Schichtsystem das 12 Lehrer
und Schüler einschließt, die 24 stunden am Tag und sieben Tage die Woche
auf Abruf stehen. Anders als bei einer freiwilligen Feuerwehr wird das
Fernbleiben von einem Alarm mit Rausschmiss bestraft.